Einleitung
Durch die geschäftliche Tätigkeit meines verstorbenen Mannes bin ich viel in der Welt herumgekommen, war aber nie in Afrika. Im Jahre 2003 fragte mich eine Freundin, ob ich Lust hätte, im nächsten Sommer mit ihr nach Kenia zu fliegen.
Kenia? Was soll ich in Kenia?
Meine Freundin Karola, wohnhaft in Velbert-Neviges, erzählte mir, dass sie durch Vermittlung eines Franziskaner-Paters Verbindungen hätte zu Franziskaner-Schwestern in der Nähe des Victoriasees. Sie hatte einen Container mit Krankenhausmöbeln und medizinischen Geräten dorthin gesendet und wollte kontrollieren, ob alles angekommen sei und ob die Schwestern mit den Geräten umgehen könnten. Karolas Ehemann hatte eine leitende Position in der Ruhrlandklinik in Essen. Durch ihn war die Möglichkeit entstanden, den Container nach Kenia zu senden. Karola hatte auch schon ein Patenkind (Moses), welches sie gerne kennenlernen wollte.
Ich war noch nie in Afrika gewesen und hatte überhaupt keine Vorstellung von Kenia, nur was man mal im Fernsehen gesehen hatte und was vom Erdkundeunterricht in der Schule hängen geblieben war. Eigentlich hatte ich in den letzten Jahren mehr negative als positive Dinge vom schwarzen Kontinent gehört und gesehen. Die Reise war also ein echtes Abenteuer. Aber mit dem Gedanken, dass die Franziskaner-Schwestern schon gut auf uns aufpassen würden, sind wir die Reise mutig angegangen.
Und die Reise entwickelte sich tatsächlich zum Abenteuer: In Nairobi war mein Koffer nicht angekommen. Ich stand da ohne Kleidung und Geschenke, hatte nur das Nötigste für eine Nacht in meinem Rucksack dabei. Dadurch verpassten wir beinahe den Anschlussflug nach Kisumu. Dort Abholung am Flughafen von zwei FranziskanerSchwestern, vierstündige Fahrt auf Holzbänken in einem Pick-Up, Besuch eines Lokales mit total verdreckter Toilette mit Spinnweben und nur einem Loch im Boden, keine Sitzmöglichkeit. Weitere Fahrt mit 12 Personen und Gepäck in einem PKW, Umsteigen in einen Kleinbus mit 16 Personen plus Gepäck, der max. für 9 Personen zugelassen war, Fahrten über Wege, die nur aus Schlaglöchern bestanden. Mein Koffer tauchte nach drei Monaten in Nairobi wieder auf. Er hatte wohl eine Weltreise unternommen. Ich gab Sr. Rosetta den Schlüsselcode und schenkte ihr den Koffer nebst komplettem Inhalt, den sie dann nach Gutdünken verschenken konnte.
Wir haben viele unendlich arme Waisenkinder gesehen, viele HIV-positive. Es herscht ein unbeschreibliche Armut Menschen leben in strohgedeckten einfachen Hütten, auf den Straßen halbnackte Kinder es war schon bedrückend und hat uns sehr traurig gemacht.
Auf der anderen Seite haben wir die Liebe und Fürsorge der Franziskaner-Schwestern für diese armen Kinder gesehen. Ich war tief beeindruckt.
Diese Reise hat mein Leben verändert. Ich musste diesen armen Kindern helfen!
2004
Mein erster Besuch in Kenia: Es wurde ein Schulzentrum der Franziskaner Schwestern in Asumbi in der Nähe des Victoriasees besucht. Diese Gegend ist ein besonders armer Teil Kenias.
Bei den Treffen der Franziskaner-Schwestern kam es auch zur Übernahme der ersten eigenen Patenschaften von Waisenkindern und der weiteren Vermittlung von Patenschaften an Freunde und Verwandte hier in Deutschland.
2004 – 2007
In dieser Zeitspanne betrieb ich private Spendensammelaktionen. Mit diesen kleinen Mitteln konnten die Familien einiger Franzisakaner-Schwestern unterstützt werden. Ich leistete Hilfe beim Landerwerb und Hausbau.
Die kleine Krankenstation in Asumbi war teilweise abgebrannt und musste wieder aufgebaut werden.
In Asumbi verhalf ich den dortigen Schwestern, eine Hühnerfarm aufzubauen.
2007
In diesem Jahr besuchte ich Kenia zum zweiten Mal. Hier lernte ich auch Father Selempo kennen. Er war zu der Zeit Pfarrer in Lolgorien am Rande der Massai Mara. Er betrieb noch richtige Christianisierung, kämpfte gegen die Beschneidung der Massai-Mädchen und versuchte behinderten Kindern zu helfen.
Seit 2007 unterstützen wir ihn, soweit es uns möglich ist.
Beim Besuch des Schulzentrums und der Krankenstation in Asumbi habe ich den Waisenkindern Geschenke mitgebracht und die Verwendung der Spendengelder kontrolliert.
Das Bild zeigt Mädchen nach der Beschneidung, welche ein großes Fest im Dorfe war. In diesem Fall durfte Father Selempo die Mädchen ins Krankenhaus bringen und die Beschneidung dort durchführen lassen.
Heute hat die kenianische Regierung die Beschneidung Gott sei Dank verboten.
2008
Eine Grundschule in Lolgorien war vorhanden. Ich wollte aber das Schulsystem erweitern und begann 2008 mit dem Bau einer Hauptschule.
Da es keine Schulbücher gibt, fertigen die Lehrer das Unterrichtsmaterial selber an.
In diesem Jahr besuchte uns Father Selempo das erste Mal in Deutschland. Karola Teschler und ich hatten ihn gemeinsam eingeladen. Es mussten einige organisatorische Hürden überwunden werden, bis er sein Visum erhielt. Zum Beispiel musste ich eine Erklärung abgeben, dass ich für alle Kosten, die durch ihn entstehen könnten, aufkommen würde.
Im Oktober war es dann endlich soweit. Mein Mann und ich holten Father Selempo in Amsterdam ab. Es war sein erster Flug und da wollten wir ihm das Umsteigen noch nicht zumuten.
Wir haben Fachter Selempo viel rundgeführt und versucht, ihn mit möglichst vielen unserer Unterstützer bekannt zu machen.
Am 26.10.2008 celebrierten wir einen gemeinsamen Gottesdienst in der Klosterkirche in Neuwerk. Anstelle der Predigt sprach Father Selempo über sein Wirken in Kenia. Er sprach über die Christianisierung der Massais und über seine Hilfe für behinderte Kinder.
Viele Massais führten damals noch ein traditionelles Leben als Nomaden oder Halbnomaden, sie leben in ihren Runddörfern und sind Viehhirten – auch heute noch. Die Kühe sind der gröpßte Schatz.
Father Selempo war nicht nur Pfarrer, er war auch Sozialarbeiter, er betreute viele Kranke, fuhr sie mit seinem Auto ins Krankenhaus oder besorgte Medikamente. Auch versuchte er, die Beschneidungen der Mädchen zu verhindern, was nicht einfach war, weil es eine alte Tradition war. Manchmal schaffte er es nicht. Dann versuchte er, dass die Mädchen zumindest im Krankenhaus beschnitten wurden. Father Selempo besaß ein uraltes Auto, welches ständig kaputt ging. Er benötigte dringend ein neues Auto.
Auch wollte er gerne weitere Klassenräume auf dem Schulgelände erstellen, vier Grundschulklassen waren vorhanden, ganz dringend brauchte er jetzt einen Klassenraum für das 5. Schuljahr.
Darüber hatte Father Selempo in der Kirche gesprochen und die Kirchenbesucher um Hilfe gebeten. Die Türkollekte brachte 1.255,55 €. Zusammen mit einem Betrag vom 750,16 €, den wir am 04.10. in der Neuwerker Kirche erhalten hatten und privaten Sammelaktionen kamen fast 3.000 € zusammen. Ein guter Anfang für das weitere Schulprojekt.
2009
Wir förderten einen Anbau an das Asumbi Mission Hospital, der ein Kinderkrankenhauses beherbergt.
Bei unserem ersten Besuch in Asumbi 2004 führte uns Sr. Rosetta durch das Hospital und erläuterte uns ihre Wünsche und Träume in Bezug auf dieses Krankenhaus, z.B. den Bau einer Aids-Station und den eines Kinderkrankenhauses. Vor dem Haupteingang lag ein kranker Mann unter einem Baum. Er konnte nicht mehr und hatte starke Schmerzen. Sr. Rosetta sprach mit ihm. Er war Aidskrank und brauchte dringend Hilfe.
Für die Krankenpfleger kauften wir ein Motorrad, damit diese aidskranke Patienten zu Hause auf dem Lande besuchen konnten.
Weiterhin unterstützen wir das ChristaMarianne Hospitals in Kisii, der nächstgrößeren Stadt in der Gegend um Asumbi. Das Krankenhaus ist von den Franziskanerschwestern von einer deutschen Ärztin, die mit einem Kenianer verheiratet gewesen war, erworben worden. Es war sehr heruntergekommen und bedurfte dringender Reparaturen und neuer medizinischer Apparaturen. Wir spendeten u.a. einen Krankenwagen und ein Notstromaggregat.
In 2009 besuchte meine Freundin Karola Kenia und hat sich über die Verwendung der Spendengelder für die Patenkinder in Asumbi und über den Schulbau in Lolgorien informiert.
Ende 2009 klappte es aus organisatorischen Gründen nicht mit den Geldüberweisungen nach Kenia, die bis dato über die Kirche in Neviges gelaufen waren.
Mein Patenkind Brian wurde aus der Schule nach Hause geschickt, weil das Schulgeld nicht angekommen war. Das hat in mir die Idee aufkommen lassen, einen gemeinnützigen Verein zu gründen und die Überweisungen selber durchzuführen.
2010
Gründung des Vereins Glück für Kenias Kinder e.V. mit 7 Mitgliedern.
In Deutschland suchten wir nach weiteren Pateneltern für die Unterstützung von Patenkindern.
Anfang 2010 konnte ich wieder nach Kenia fliegen. Ich habe Father Selempo in Lolgorien besucht und das neue Hauptschulgebäude, welches mit unseren Spendengeldern erbaut worden war, besichtigen können.
Sie glauben gar nicht, wie sehr ich mich gefreute hatte, als ich gesehen hatte, was Father Selempo mit unserem Geld, welches er seit 2008 von uns erhalten hatte, in den letzten beiden Jahren alles geschaffen hatte. Er hatte alles Geld, insbesondere auch das, was man ihm zur privaten Verwendung geschenkt hatte, in das Schulprojekt gesteckt.
Er hat zwei Klassenräume für das 4. und 5. Schuljahr erbaut, eine neue größere Küche und einen Anbau an die Kirche erstellt und angefangen, Schlafräume für 10 Lehrer zu bauen, diese allerdings nur aus Holz. Er hat das gesamte Kirchengelände eingezäunt und zwei Wachleute eingestellt, damit man ihm seine kleine Viehherde nicht mehr stehlen kann. Unser Geld wurde wirklich gut angelegt!
Wir veranstalteten ein Benefizkonzert mit Vortrag und Musik in der katholischen Hauptschule in Grevenbroich unter der Leitung von Frederike Küpper, die sich von Anfang an mit ihrer gesamten Familie immer wieder für unseren Verein einsetzt. Diese schulische Veranstaltung war ein riesengroßer Erfolg. Es wurden zwei Patenkinder unter den Lehrern vermittelt.
Ende 2010 durfte Father Selempo uns wieder besuchen und hatte damit die Möglichkeit, persönlich über unsere Projekte zu berichten.
Für den 21.11.2010 war ein weiteres großes Benefizkonzert in der Bettrather Kirche geplant.
Beinahe hätte es mit dem Besuch von Father Selempo nicht geklappt, da er große Probleme hatte, sein Visum zu bekommen. Gottseidank hat es doch geklappt und er kam rechtzeitig an, um mit uns dieses schöne Konzert zu erleben und zu gestalten.
Wir brauchen die Spendengelder für einen weiteren Klassenraum, für eine Autoreparatur und wir brauchen Geld für Lebensmittel für die Schulkinder, da es gerade vorher eine furchtbare Trockenheit in Kenia gegeben hatte. Das Vieh verdurstete, das Getreide verdorrte auf den Feldern. Es war furchtbar.
Die Kuh „Elsa“
Die Kinder in der Schule erhalten mittags eine warme Mahlzeit. Oft das Einzige was sie den ganzen Tage zu essen bekommen.
Die Mahlzeit ist meist Ugali, eine Art Maisbrei, selbst angebautes Gemüse, wenn die Wassersituation etwas hat wachsen lassen und sehr selten etwas Fleisch. Das ist das Essen der Kinder.
In der Schule in Lolgorien kam der Wunsch auf, eine Kuh anzuschaffen, damit die Ernährung etwas abwechslungsreicher sein wird.
So haben wir von einer Spenderin 1.000 € erhalten für den Erwerb einer Kuh. Es sollte eine ostfriesische Milchkuh sein, weil die erheblich mehr Milch gibt als die örtlichen Kühe.
Ähnliche Aktionen laufen bis heute – jetzt für unsere 2. Schule in Rongo (dazu später mehr), insbesondere auch für die Ernährung von Babys.
Da freuen sich die Kinder besonders, wenn es zusätzlich Milch zu trinken gibt.
5,00 Euro für ein Huhn
Irgendwann kam der Vorsitzenden der Gedanke einer besonderen Spendenaktion für den Bau einer zweiten kleinen Hühnerfarm in Rongo. Einerseits als Erwerbsquelle für die Schule durch den Verkauf der Eier und andererseits als zusätzliche Nahrungsquelle für die Schüler.
5,00 Euro für ein Huhn! wurde als Rundbrief an alle Unterstützer versendet und als Plakat im Kenia-Shop aufgehangen.
Das war und ist immer noch eine erfolgreiche Aktion. Wir haben innerhalb kurzer Zeit das Geld für den Bau des Hühnerstalls und für den Erwerb der ersten 400 Hühner zusammenbekommen.
Oft lag ein Briefumschlag mit Geld für ein Huhn oder Hühnerfutter im Briefkasten der Vorsitzenden, manchmal wurde ihr in der Kirche ein Geldschein überreicht für die Hühner und viele Leute, die im KeniaShop etwas erworben haben, spendeten noch einen Fünf-Euroschein extra.
Auch heute noch gibt es dann und wann ein Scheinchen für ein neues Huhn.
Die ersten Eier wurden an das ChristaMarianne Hospital in Kisii verkauft. Mit dem Erlös konnten die Lehrergehälter eines Monats beglichen werden. Und auch die Kinder freuen sich riesig über ein gekochtes Ei oder über leckeres Hühnerfleisch.
2011
Kein gutes Jahr in Kenia.
Das Jahr war gekennzeichnet von einer Hungersnot in Lolgorien und in der Gegend des Victoriasees. Es herrschte extremer Wassermangel, dadurch eine hohe Trockenheit und mangelhafte oder gar keine Ernten.
Besuch im Massai-Dorf Hard Rock
Father Selempo führte uns zu einem MassaiDorf in der Massai-Mara. Helmke Priess durfte ein neugeborenes Baby in der Hütte der jungen Mutter auf den Arm nehmen. Dieses Baby hat sie ein Jahr später wiedergetroffen.
Die Massai sind noch Nomaden oder Halbnomaden und leben in der Massai-Mara. Die Nomaden wandern immer entsprechend der Regenzeiten halbjährlich zusammen mit ihren Tieren (Zebu-Rinder und Ziegen) von der Serengeti in die Mara und wieder zurück . Die Rinder sind der größte Reichtum der Massai.
Die Bewohner dieses Massai-Dorfes, welches wir in 2007 erstmalig besuchten, sind schon sesshaft geworden und leben hier seit mehreren Jahren. Die Massai haben sich auf den Besuch von Touristen eingerichtet. Auch wir mussten ihnen ihre selbsthergestellte Handwerkskunst unter großem Feilsch-Palaver abkaufen. Das Geld benötigten sie für den Schulbesuch ihrer Kinder.
Die Massai haben sich sehr über unsere Besuche gefreut und uns viel aus ihrem Leben erzählt.
So bauen die Frauen die Häuser. Ein Mann kann bis zu vier Frauen haben. Die jungen Männer sind bis zum Alter von 25 Jahren Morans (Krieger), sie verteidigen den Stamm. Die Jungen hüten das Vieh, die kleinen Jungs passen auf die Ziegen auf, die größeren Jungen hüten die Kühe.
Ein Medizinmann hat uns auch in seine Kenntnisse eingeweiht. Der Häuptling und sein Stellvertreter zeigten uns das Dorf und erklärten uns alles.
Helmke Priess und ihr Mann bekamen Namen von den Massai: so heißt sie jetzt Naishepai. Das bedeutet: die, die das Glück bringt.
In nächsten Jahr besuchte Frau Priess und Karola wiederum das Dorf. Karola wollte Fotos machen im Rahmen einer Kunstaktion vom Häuptlingssohn eingepackt in AluFolie. Sie verbrachte den ganzen Tag im Dorf, musste Milch mit Kräutern trinken, dem Hauptnahrungsmittel der Massai tagsüber. Frau Priess blieb davon verschont, da sie mit Father Selempo in der nahegelegenen Lodge die sozialen Projekte besprach. Karola war glücklich, als wir sie abends wieder abholten, es war ein richtiges Abenteuer.
In diesem Jahr starteten wir einen zusätzliche Spendenaufruf und konnten dadurch insgesamt 58.200 € für den Schulausbau, den Lebensunterhalt der Schulkinder, für Patenkinder in Asumbi und für den NotstromGenerator für das Krankenhaus in Kisii nach Kenia übersenden.
Einweihung der beiden letzten Schulklassen in Lolgorien
Zur Einweihung hatten Father Selempo und die Vorsitzende groß eingekauft, damit allen Kindern und den Lehrern ein gutes Essen serviert werden konnte. Es wurden zwei Ziegen geschlachtet und wir hatten einen großen Sack mit Lutschern eingekauft. Jedes Kind sollte einen bekommen. Aber auch die Lehrer haben sich darauf gestürzt. Außerdem erhielt jeder Lehrer ein Geschenk der Vorsitzenden, welches sie mitgebracht hatte. Sie war auf dieser Reise mit drei Koffern und einem Rucksack unterwegs gewesen und war dank einer netten Zöllnerin glatt durch den Zoll gekommen, ohne die Koffer öffnen zu müssen, nachdem sie dieser erklärt hatte, dass sie in sozialer Mission unterwegs war.
2012
Wir unterstützten weiter das Schulprojekte in Lolgorien sowie die Patenkinder in Asumbi. Das Krankenhauses in Kisii erhielt Hilfe für bestimmte spezielle Operationen (Hasenscharte und Klumpfuß).
Anfang des Jahres bekam ich die Möglichkeit, in der Kirche anstelle der Predigt einen Vortrag über unseren Verein zu halten. Die anschließende Kollekte wurde dem Verein übergeben.
Weiterhin erhielt ich eine große Spende von den Frauen des GdG vom Fair-Verkauf und dass der Fair-Verkauf eine Patenschaft für ein Kind übernehmen würde.
Zum Ende des Jahres gab es ein Konzert des Gospelchores „Hear Us“ aus Neuss am 02.12.2012 in der Klosterkirche Neuwerk.
2013
In diesem Jahr kamen wir auch näher in Kontakt mit Sr. Rosemary. Sie gehört auch dem Franziskanerorden an.
Wir unterstützen diese Einrichtung bis zum heutigen Tag. Mittlerweile beherbergt die Schule 750 Schüler, 3 Babyklassen, 4 Grundschul-, 4 Hauptschulklassen und 4 Gymnasialklassen.
Im November 2013 veranstalteten wir unseren 1. Basar im Jugenheim der katholischen Kirche in Bettrath, der sehr erfolgreich war.
Father Selempo rettete in 2013 einige Mädchen vor der Zwangsverheiratung. Sie waren schon entführt worden. Er brachte sie nach Rongo zu Sr. Rosemary in Sicherheit.
2014
In diesem Jahr begann die intensive Unterstützung der Schule in Rongo unter der Leitung von Sr. Rosemary.
Außerdem war das Jahr geprägt von der Suche nach Pateneltern für die Waisenkinder in Rongo. Ein Beispiel ist Ruth Wachira heute in der 10. Klasse.
Sr. Rosemary schrieb zu ihr: Sie ist eine „postelection“-Schülerin, deren Familie während der Unruhen 2007 – 2008 getötet wurde. Sie ist eine sehr gute Schülerin, aber kränkelt und benötigt viel gesundheitliche und medzinische Fürsorge.
„post-election“ bedeutet: Ein Opfer in Zusammenhang mit den Wahlen in Kenia 2008.
Eine der von Father Selempo geretteten jungen Frauen Winnie und ihr Baby Raphael Lucky
Linda ist ein weiteres Patenkind, welches wir seit Jahren betreuen können, dank großzügiger Unterstützung ihrer Pateneltern.
Eröffnung des Kenias-Shops in Mönchengladbach-Bettrath
Helmke Priess hegte schon lange den Wunsch, ein Ladengeschäft für einen Kenia-Shop in ihrer Nähe zu eröffnen und hatte 2014 etwas gefunden. Eine Freundin verkaufte ihr Haus, das früher einmal eine Bäckerei gewesen war. Ein idelaes Geschäft, genau gegenüber der Grundschule auf der Von-Groote-Straße in Mönchengladbach-Bettrath.
Die Eröffnung war ein großer Erfolg und bis heute erzielen wir immer wieder schöne Einnahmen aus den Verkäufen von Second-Hand-Kinderbekleidung, selbst hergestelltem Schmuck und Kunsthandwerk aus Kenia.
Das Geschäft wird von ehrenamtlichen Kräften betrieben!
2015
Bau eines Schlafhauses für die Mädchen
Ursprünglich sollte es ein Haus für die jungen Mütter werden, wo sie mit ihren kleinen Kindern wohnen können. Dann ist es aber doch ein ganzer Schlafsaal geworden. Man wollte die jungen Mütter nicht von den anderen Schülern absondern.
In 2015 hat Helmke Priess vermehrt eigenen Schmuck für unseren Kenia-Shop hergestellt und auch viele Topflappen gehäkelt.
Immer wieder bedanken sich Sr. Rosemary und Father Selempo bei unserem Verein für die regelmäßige Unterstützung. Es ist tatsächlich so, dass ohne uns viele Kinder verhungert wären, die Mädchen zwangsverheiratet worden oder auf der Straße gelandet wären.
Hier eine Übersetzung einer dieser Mails:
Ich bin glücklich, dass ihr uns so nahe an Euren Herzen haltet und so viel für uns tut und opfert. Ihr seid eine Erleuchtung für mich und Ihr ermutigt mich, weiterhin so hart in meiner Dienerschaft zu arbeiten. Ihr seid eine Säule der Kraft für mich … Ohne Eure Hilfe hätte ich alle Schulen von der Grundschule bis zum Gymnasium schließen müssen. Die Kinder hätten leiden müssen und wären teilweise auf der Straße gelandet.
In diesem Jahr ist Effie, ein 7-jähriges, aidskrankes und halb verhungertes Mädchen mit schlimmen Hautekzemen vor dem Tor des Schulgeländes von Sr. Rosemary abgelegt worden.
Sr. Rosemary war einen Monat mit Effie in Nairobi im Krankenhaus auch wegen der schweren Lebererkrankung.
In Mönchengladbach versuchen wir überall für unseren Verein und für unseren Kenia-Shop Reklame zu machen. Über nachfolgenden Artikel in der Rheinischen Post vom 04.11.2015 haben wir uns sehr gefreut.
2016
Bau einer neuen Küche für die Schule
Die vier Köche der Schule müssen jährlich zu einem Gesundheits-Check. In 2016 stellten die örtlichen Behörden bei ihnen eine gravierende Lungenerkrankung fest. Diese wurde durch die Kohleöfen ausgelöst, auf denen in der Schule gekocht wurde. Innerhalb von drei Monaten sollte ein neues Küchengebäude mit neuen Öfen erstellt werden. Sonst würden die Behörden die Schule schließen.
Nun, es hat etwas länger gedauert, aber dafür wurde es ein wunderschöner großer Neubau mit nagelneuen Öfen und guten Rauchabzügen. Die Ofenfirma hat sogar eine Ofen-DreierKombination gespendet für die aidskranken Kinder! Ein Großteil der Spenden kam aus den USA von früheren Geschäftsfreunden des verstorbenen Mannes von Frau Helmke Priess.
In diesem Jahr haben wir auch neue Toilettenanlagen für Jungen und Mädchen getrennt angelegt.
Die unteren Klassen werden noch immer in Wellblechhäusern unterrichtet.
Unfall Father Selempo
Im März 2016 hatte Father Selempo einen sehr schweren Autounfall. Er lag mehrere Tage im Koma, hat sich aber Gott sei dank schnell erholt und konnte uns trotzdem im Mai/Juni besuchen kommen. Wir veranstalteten ein Maifest im Kenia-Shop, an dem er teilnehmen sollte.
Father Selempo hat es so gerade noch geschafft, nach Deutschland zu kommen. Er hat hier mehrere Untersuchungen machen lassen, brauchte aber nicht operiert zu werden.
Der Mann von Frau Priess ist im Juni 2016 verstorben. Der Verzicht auf Blumen und Kränze brachte über 5.000 € an Spenden zusammen. Auch dieses Geld sowie Spenden aus einer weiteren Beerdigung (1.000 €) wurde für den Küchenbau verwendet.
Weiterhin durfte Frau Priess an einer Kunstausstellung teilnehmen und konnte viele Ketten und Kunstwerke aus Kenia verkaufen.
Ende des Jahres gab es noch den Barbara-Basar in Neuwerk. Auch hier haben wir ausgestellt und dank der Mithilfe unserer Mitglieder, die Plätzchen gebacken haben und Kakao verkauft haben, viele Spenden gesammelt.
Impressionen vom Maifest
2017
Aufgrund diverser schwerwiegender Erkrankungen des verstorbenen Ehemannes von Frau Priess konnte sie mehrere Jahre nicht nach Kenia fahren.
Anfang 2017 war sie dann wieder für längere Zeit in Kenia und hat zusammen mit Father Selempo fast alle unsere Patenkinder, die teilweise auf weit voneinander entfernten Schulen waren, besucht und sich um deren Wohl gekümmert und kontrolliert, ob die Spendengelder der Pateneltern richtig verwendet wurden.
Beim Besuch in Rongo wurde dann der Schlafsaal für die Mädchen sowie das Küchengebäude mit dem großen Speisesaal eingeweiht.
Es wurde ein großes wunderschönes Fest veranstaltet, bei dem auch mehrere Bäume gepflanzt wurden.
Die Schule mit ca. 600 Kindern vom Kindergarten bis zum Abitur ist auf unsere ständige Hilfe angewiesen, da die meisten Kinder Waisen sind und keinen haben, der das Schulgeld für sie bezahlen kann.
Wir kaufen immer wieder Wassertanks, wir haben die Schule mit Elektrizität versorgt, wir kaufen ab und an eine neue Milchkuh. Wir bezahlen teilweise die Lehrergehälter. Oft genug erreicht Frau Priess ein Hilferuf von Sr. Rosemary, weil sie kein Geld für Lebensmittel (außer Mais) hat und auch die Lehrer nicht bezahlen kann.
Die Jungen möchten unbedingt auch einen schönen neuen Schlafsaal haben wie die Mädchen.
Im Juli 2017 fand in Jüchen ein sehr erfolgreiches Gospelkonzert zugunsten unseres Vereins statt.
Hühnerfarm
Bereits Ende 2017 haben wir mit dem Bau einer Hühnerfarm in Rongo begonnen. Hierfür starteten wir wieder einen Spendenaufruf: 5,00 Euro für ein Huhn, mit dem wir den größten Teil für den Bau einnehmen konnten.
2018
Fertigstellung der Hühnerfarm
Anfang April starteten wir mit der Hühnerfarm und mit 450 Hühnern. Die ersten Eier gab es Ende April!
Die ersten Eier werden an das ChristaMarianne-Hospital in Kisii verkauft.
Unwetter in Kenia
Zwei Jahre lang hatte es kaum geregnet. 2018 kam es dann aufgrund von starken Regenfälle zu Dammbrüchen und Überschwemmungen.
Die Schule in Rongo mit unseren Waisenkindern hatte furchtbar gelitten. Das ganze Schulgelände wurde vom über die Ufer getretenen Fluss in der Nähe komplett überspült. Die Maisernte wurde vernichtet. Sämtliche Wellblech-Klassenräume wurden total zerstört.
Die Schüler der Grundund Hauptschule und des Kindergartens werden jetzt wieder im Freien unterrichtet.
Die Reparatur der Gebäude sollte 10.000 € betragen. Diese haben wir dank vieler Spenden und Veranstaltungen im Sommer relativ schnell zusammenbekommen.
Sommerfest mit Besuch von Father Selempo und Sr. Rosemary
In Zusammenhang mit dem 70. Geburtstag von Helmke Priess veranstaltete der Verein ein großes Sommerfest, zu dem auch Father Selempo und Sr. Rosemary eingeladen wurden.
Mit ihrem Besuch waren mehrere Veranstaltungen geplant, bei denen sie selber von Ihren Problemen in Kenia berichten sollten und gleichzeitig auch die Spender die Möglichkeit hatten, persönlich mit den beiden Vertrauenspersonen in Kenia zu sprechen, um sich ein Bild zu machen.
2019
Bau des Schlafsaales für die Jungen
Der Schlafsaal für die Jungen bestand ja nur aus Wellblech und wurde bei dem Unwetter in 2018 fast komplett zerstört.
So entschlossen wir uns, diesen neu zu errichten. Die Jungen hatten ja schon einige Hilfe geleistet und seit einiger Zeit die meisten Ziegelsteine selber gebrannt.
Baubeginn war im Februar. Die geplanten Kosten betrugen 40.000 €. Die Fertigstellung erfolgt September mit 5.000 € weniger, Dank der Hilfe der Kinder.
Besuch der Schulinspektoren Anfang 2019
Die Schule – auch wenn sie privat geführt wird und keine staatliche Unterstützung erhält – wird trotzdem regelmäßig von den Schulinspektoren des Staates besucht. Dieses Mal waren die Inspektoren positiv von all den schönen neuen Gebäuden und Entwicklungen angetan. Sie haben sich auch ausdrücklich bei unserem Verein für die Unterstützung bedankt und haben der Schule 5.000 Schulbücher zur Verfügung gestellt.
Es gab zwei hervorragende Maisernten in 2019. Auch hier helfen die Kinder fleißig mit.
Unfall von Sr. Rosemary mit dem Schulauto
Sr. Rosemary fährt regelmäßig in die nächste Stadt, um Lebensmittel einzukaufen, kranke Kinder ins Krankenhaus bringen oder um Geld von der Bank zu holen. Bei einer dieser Fahrten ist sie von einem LKW in einen Graben abgedrängt worden. Das Auto war ziemlich beschädigt, sie selber aber Gott sei Dank nur leicht verletzt.
Da wir das Geld für ein neues Fahrzeug nicht so schnell aufbringen konnten, haben wir uns entschieden, das 25 Jahre alte Auto für 5.000 € reparieren zu lassen.
Die Hühnerfarm läuft gut. Darüber freuen sich beonders die Kinder, da sie des öfteren Eier und leckees Hühnerfleisch zu essen bekommen.
Besonders die Mädchen hefen gerne auf der Hühnerfarm.
Erdbeben in Rongo
Kurz vor Weihnachten gab es ein örtlich begrenztes Erdbeben, welches viele Steingebäude (Lehrerzimmer, Verwaltung und einige Klassenräume des Gymnasiums) in Mitleidenschaft gezogen hat.
Die Schulinspektoren hatten die Räume für unbewohnbar erklärt. Die Räume mussten möglichst schnell wieder repariert werden, damit der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden konnte.
Gott sei Dank waren bis Weihnachten schon 6.000 Euro als Weihnachtsspenden eingegangen. Diese wurden sofort an Father Selempo weitergeleitet, damit die Reparaturarbeiten begonnen werden konnten. Und es wurden kurzfristig noch weitere Spendengelder durch einen Hilfeaufruf eingenommen und weitergeleitet.
Gegen Jahresende Bau eines 50.000 l Tanks in die Erde
Besuch der Schulinspektoren Ende 2019
Die Schulinspektoren bemängelten, dass Sr. Rosemary bei den Mädchen im Schlafsaal übernachtete. Das sei zu gefährlich. Die Mädchen könnten eine Revolte anzetteln und über Sr. Rosemary herfallen. Sie sollte in einem anderen Gebäude schlafen.
Darüber hatten wir uns schon 2017 bei meinem Besuch unterhalten und wir hatten für die Zukunft ein Schlafhaus für die Lehrer geplant.
Ende 2019 konnten wir dieses aber nicht verwirklichen, da die Spendengelder aufgebraucht waren.
2020
Behebung der Erdbebenschäden
Das Schulgebäude des Gymnasiums war schwer betroffen, überall Risse und herausgefallene Steine. Die Reparatur kostete 12.000 €.
Und dann kam Corona …
In Kenia hat es einen sehr langen Lockdown gegeben, der sogar in unserer Schule bis Anfang 2021 gedauert hat.
Sr. Rosemary hing in der Schule fest, zusammen mit 140 Waisenkindern, die sie nirgendwo hätte hinschicken können.
Wir haben jeden Monat 3.000 € nach Kenia gesendet, damit Lebensmittel gekauft werden konnten. Auch haben wir den Lehrern ein halbes Gehalt gezahlt, denn es gab keine Unterstützung vom Staat.
Auf dem Geländer der Schule wird zwei Mal im Jahr Mais angebaut. Die Ernte im Sommer 2020 wurde durch eine Heuschreckenplage in Ostafrika und ein noch schlimmeress Hagelunwetter völlig zerstört. Eine Katastrophe! Durch die Heuschreckenplage hat sich die Lebensmittelsituation in Kenia sehr verschlechtert, und die Preise sind in die Höhe geschnellt.
Wärend des Lockdowns ist Sr. Rosemary nach Kisii gefahren, um Lebensmittel einzukaufen. Sie wurde von der Polizei verfolgt und zu Hause in ihr Lehrerzimmer verbannt wegen eines Verstoßes gegen die Corona-Regeln. Viele Kinder sind aidskrank und brauchen besondere Hilfe. Jetzt musste sie nachts heimlich zu den Mädchen gehen und sie mit Medikamenten, etc. versorgen. Es war stockdunkel und die Wege sind holprig eine gefährliche Situation!
Da erwachte bei uns wieder der Wunsch, ein Schlafhaus für die Lehrer zu bauen (direkt neben dem Schlafsaal der Mädchen, da war noch genügend Platz), welches auch eine kleine Krankenstation beherbergen sollte. Das gesamte Projekt sollte 25.000 Euro kosten.
Glücklicherweise erhielten wir wieder Großspenden aus den USA, 15.000 Dollar!
Anfang 2021 begannen wir mit dem Bau.
2021
Wiedereröffnung der Schule Anfang 2021
Seitens der Regierung gab es strenge Vorgaben für die Wiedereröffnung der Schule: Fließendes Wasser zum Händewaschen, Desinfektionsmittel, Seife, Masken, Sitzplätze mit einem Meter Abstand zueinander und feste Gebäude, keine Wellblechhütten.
Dank einer Sonderspende konnten wir alle Punkte erfüllen bis auf das feste Gebäude. Somit konnte der Schulbetrieb mit der Auflage, zumindest drei Klassenräume aus Stein zu bauen, wieder beginnen. Die Schüler haben die Steine wieder selbst gebrannt und haben sich somit aktiv am Bau der Schule beteiligt. Leider musste der angefangene Bau des Schlafhauses für die Lehrer erst mal stillgelegt werden, da uns die Mittel fehlten, zwei Gebäude gleichzeitig zu erstellen. Und im Augenblick war das Schulgebäude wichtiger!
Corona-Babys
Viele Kinder waren ja wegen des Lockdowns nach Hause geschickt worden. Einige Mädchen kamen dann 2021 schwanger zurück.
Für die Babys haben wir zwei Milchkühe angeschafft. Die Babys wurden von Helferinnen betreut und somit konnten die Mädchen wieder zur Schule gehen.
Father Selempo
Er hing während des Lockdowns in Narok fest und durfte die Stadt nicht verlassen. Durch regelmäßige Radiosendungen hat er den Menschen in der
Umgebung kirchliche und psychologische Hilfe leisten können.
Jetzt arbeitet er wieder in Nairobi, ist ständig durch Whats App mit Sr. Rosemary verbunden und steht ihr in vielen Dingen hilfreich zur Seite. Außerdem
kümmert er sich um unsere älteren Waisenkinder, die überall in Kenia verstreut studieren oder eine Berufsausbildung absolvieren.
2021 das Jahr der Patenkindervermittlung
Etwas besonders Schönes ist trotz Corona passiert. Hier die sinngemäße Übersetung eines Briefes von Claudia, einer Schülerin von Sr. Rosemary:
Ich heiße Claudia Nars und komme aus Marsabil County in der Nähe von Äthiopien.
Ich bin das erste Mädchen aus unserem Dorf, welches die achte Klasse in der Schule erreicht hat. Bei uns werden die Mädchen im Alter von 10 oder 11 Jahren früh verheiratet.
Ich bin in die nächste katholische Kirche weggelaufen um Schutz zu suchen, als mein Großvater mich an einen alten Mann verheiraten wollte. Mein Vater ist 2016 verstorben und ich habe nur meine Mutter und meine anderen sieben Geschwister. Seit 2017 ist St. Bonaventura mein Zuhause und ich bin niemlas mehr zurück nach Hause gegangen. Gerade jetzt warte ich darauf, in die 9. Klasse zu kommen, nachdem ich die nationalen Examen nach der 8. Klasse sehr gut abgeschlossen habe. Ich danke Gott und Sr. Raphael (Rosemary), die sich seit ich in St. Bonaventura bin, mütterlich um mich gekümmert hat. Liebe Mutter Helmke, du bist immer freundlich zu uns und wir beten immer für dich. Bitte besorge mir Pateneltern, die es mir ermöglichen, das Gymnasium zu besuchen.
Wir haben Pateneltern für Claudia gefunden und konnten in diesem Zusammenhang noch weiteren 10 Kindern Pateneltern vermitteln!
Im Juli wurde ein kleines zweijähriges Mädchen in einer Kirche von einer sehr verzweifelten Mutter abgelegt, die nicht für ihr Kind sorgen konnte. Sie hoffte auf Hilfe durch die Kirche. Das Kind ist bei Sr. Rosemary gelandet und hat auch sofort Pateneltern gefunden. Wir nannten sie Angel Dita. Sie war an dem Tag gefunden worden, an dem die Stiefmutter von Helmke Priess namens Dita von uns gehen musste. Diese hatte sich immer sehr für unseren Verein eingesetzt. Im November wurde ein kleiner, kranker und unterernährter 1 1/2 jähriger Junge im Krankenhaus zurückgelassen. Auch für ihn haben wir Pateneltern gefunden. Er heißt Little Joe. Beide Kinder haben sich gut erholt und sind der Sonnenschein der Schule.
Sie sehen Sr. Rosemary als ihre Mutter an.
Ein großer Erfolg eine Impfaktion in Kenia
Mithilfe eines besonderen Spendenaufrufes haben wir in kurzer Zeit 8.000 € zusammenbekommen. Damit konnten im September 100 junge Menschen ab 18 Jahren in unserer Schule geimpft werden.
Krankenversicherung für die Kinder und die Lehrer
Vor ca. zwei Jahren haben wir es der Schule ermöglicht, eine Pool-Krankenversicherung abzuschließen Bisher betrug der Jahresbetrag für Schule und Lehrer zusammen ca. 6.000 €. Gut angelegtes Geld!
Wir haben viele kranke Kinder in der Schule, viele sind unterernährt, wenn sie in die Schule kommen, viele sind HIV-positiv. Immer wieder werden die Kinder krank, bekommen Malaria Fieber, benötigen Medikamente und ärztliche Hilfe.
Kürzlich ist ein vorher offensichtlich gesundes Mädchen plötzlich in der Schule zusammengebrochen. Der Schulbus war in Reparatur und es dauerte sehr lange bis das Kind nach Kisii ins Krankenhaus gebracht werden konnte. Dort ist es dann leider verstorben.
Deshalb brauchen wir unbedingt die kleine Krankenstation in der Schule!
Neue Kühe
Eine Nachbarin der Schule benötigte dringend Geld für eine schwere Operation ihres Mannes und musste ihre beiden Kühe verkaufen. Eine war sogar trächtig. Sie benötigte 2.000 € für die OP ihres Mannes. Sr. Rosemary bat uns um Geld für den Erwerb der Kühe, die gute Milch für unsere Babys und Schulkinder erzeugen konnten. Gottseidank kam das Geld schnell zusammen und wir konnten dem armen Mann und unserer Schule helfen.
Weihnachten in Kenia
Am 12.12.21 hat unser Verein am Lebenden Adventskalender in Mönchengladbach-Bettrath teilgenommen. An jedem Adventstag trifft man sich woanders, zeigt Bilder und erzählt Geschichten rund um Weihnachten. Für diese Treffen hatte Helmke Priess Sr. Rosemary gebeten, die Kinder möchten doch in einem Brief schildern, wie sie Weihnachten feiern. So konnte sie erzählen, wie unsere Kinder in Kenia Weihnachten feiern.
Liebe Freunde, wie geht es euch? Wie ist das Leben bei euch? Ich hoffe, dass alles gut ist. Ich nutze diese Gelegenheit euch allen frohe Weihnachten zu wünschen. Ich möchte euch mitteilen, wie ich Weihnachten feiere: Entweder mit meinen Eltern oder in der Schule. Aber ich bleibe lieber in der Schule. Dort ist es sehr aufregend. Wir bekommen neue Kleider und etwas besonderes Leckeres und Gutes zu essen, was es zu Hause nicht gibt. Deshalb bitte ich euch, uns etwas Geld zu schicken, damit wir Weihnachten in der
Schule feiern dürfen. Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest.
Die Kinder sind lieber in der Schule geblieben, statt zu Verwandten zu fahren. Dort hätten sie arbeiten müssen, eventuell hungern müssen. Es wäre auch möglich gewesen, dass sie verheiratet worden wären oder sie hätten nicht zurück in die Schule kommen dürfen. Und so konnten sie ein schönes Weihnachtsfest feiern.
Ein neues Schulgebäude ist fertig
Im November ist ein neues Schulgebäude fertiggestellt geworden. Die Schüler freuen sich, dass sie jetzt separate Klassen und einen festen Fußboden haben.
Dank mehrerer Spendenaktionen und Geldern aus den USA konnten wir das Geld für das Gebäude schnell zusammen bekommen.
Vielen Dank an alle Spender!!!
Jedes Gebäude sammelt Regenwasser auf.
Ein großer Wassertank mit 1.000 Litern kostet inkl. Transport und Installation ca. 1.000 €. Diesmal hatten wir Glück und konnten im November zwei 700 l Tanks für 1.000 € für das fertiggestellte Schulgebäude bekommen.